So mit vierzehn, fünfzehn ließ ich, wie sich das damals gehörte, unter anderem natürlich Rage Against the Machine, House of Pain, Wu-Tang Clan, Tool, Nine Inch Nails, The Prodigy und Tricky aus meinem Kinderzimmer dröhnen, bis der Rest der Familie das Jaulen kriegte. Höre ich gedanklich zurück, vermischen sich diese jeweiligen Klangrichtungen zu einer einzigen Industrial-Rap-Elektro-TripHop-Wall of Sound. Derartig konditioniert, komme ich nicht umhin, Dälek, die genau so klingen, eben großartig zu finden – obwohl inzwischen deutlich über vierzehn, und nach wie vor im Grunde ahnungslos im Sektor Hip Hop. Während der Nullerjahre hat das mal Trio, mal Duo aus New Jersey fünf Alben rausgehauen, darunter ein Gemeinschaftsalbum mit den Hamburger Krautrockern Faust -wie auch immer diese Verbindung zustande gekommen sein mag -, außerdem eine Handvoll weiterer Kollaborationen nebenher betrieben, etwa mit den Elektrokrachkombos Techno Animal und Kid606; dazu tourten sie nebenher als Support für die Melvins und die Post-Metaller ISIS. Vom hypnotischen, zehnminütigen Kopfnicker-Stück bis zum Noise-Ragnarök gibt das Dälek-Spektrum eigentlich alles her. Nach längerer Pause war 2016 mit Asphalt for Eden (Profound Lore Rec.) auch endlich wieder ein neues Album drin. (*From Mole Hills)
Young Fathers könnten nun, obwohl sich ihr 2015er Album White Men Are Black Men Too (Big Dada Rec.) noch längst nicht ausgelutscht anhört, eigentlich auch mal was nachlegen. Das Schotten-Trio entzieht sich mit seiner Vielseitigkeit so gewollt wie gekonnt einer entschiedenen Einordnung in die Hip Hop-Sparte, hat dort jedoch seine Wurzeln und kommt gern auf sie zurück. Im Ganzen aber ist das mehr als bloß Soul hier, Hip Hop zwischendurch und Indiepop da, sondern eine quecksilbrige Legierung diverser urbaner Stile, aus denen ihr archaischter gemeinsamer Nenner hervorgegraben wird: Trommeln, Beschwörungsformeln, Trance.